Inhalt
1. Grundlagen
2. Aufbau
3. YouTube Videos
4. JLNaudin-Forschungen
4.1 JLNaudin bisherige Ergebnisse
5. Eigene Forschungen
5.1 Elko bearbeiten
5.2 CapTret Aufbau
5.3 Versuch Dez 2012
5.4 Elko Kapazitäten vor Versuchsstart
5.5 Versuchsgalerie Dez 2012
5.6 Elko Kapazität nach Versuchsende
5.7 Versuchsergebnis Dez 2012
5.8 Versuchsfazit
Autor: Arnd Koslowski
1. Grundlagen
Vorwort. Der folgende Aufbaut ist ein Fake, und kein Raumenergiekonverter! Die Informationen werden hier stehen gelassen, damit Sie selbst genau nachvollziehen können, was ausprobiert wurde um zu zeigen, das er nicht läuft.
ibpointless2 ist ein Forscher der bei YouTube einen Aufbau eingestellt hat, bestehend aus einem radialen Elektrolytkondensator (Elko mit beiden Beinchen unten) und einer LED. Mit diesem lädt er scheinbar eine leere 9V-Batterie/Akku auf. Während die LED leuchtet, wird die Batterie bzw. der Akku scheinbar geladen.
Er bezeichnet den umgebauten Elko mit LED als CapTret, was sich zusammensetzt aus den beiden Worten Capacitor und Electret.
Ich hätte das ganze wahrscheinlich nicht weiter beachtet, wenn nicht auch JLNaudin hierzu eigene Forschungen angestellt hätte. Daher soll hier weiter auf diesen Aufbau eingegangen werden.
Wenn der 9V-Akku über die LED entladen würde, müsste die Spannung fallen, die am Akku gemessen wird. Dies scheint hier nicht der Fall zu sein. Die Messungen von Naudin zeigen, das die Spannung am Akku mit der Zeit ansteigt. Die Versuche haben ergeben, das dieser Aufbau kein Raumenergiekonverter oder einfacher Joule-Thief (Joule = Maßeinheit der Energie) ist. Der Versuch und das genaue Ergebnis, finden sie nachfolgend.
2. Aufbau
Der Aufbau besteht aus:
1 x Elko 470µF/35V radial Low-ESR (Panasonic, noch unklar wegen Minus!!) Oder 1 x Elko 470µF/35V (TEAPO) Wird von Naudin verwendet. 1 x LED Standardtyp rot 5mm. Oder 1 x LED Power 3,2V / 110mA wird von Naudin verwendet. 1 x 9V Batterie oder Akku leer.
Mit einem scharfen Messer muss am Elko die Kunststoffaußenhülle entfernt und ein Draht um den Alubecher gewickelt werden, um so das dritte Anschlussbeinchen zu erhalten.
Nach dem entfernen der Schutzfolie muss mit einem Ohmmeter (Messgerät) geprüft werden, ob der Minusanschluss vom Elko NICHT mit dem Alubecher des Elkos (Außenhülle) verbunden ist. Wenn das der Fall ist, funktioniert der CapTret nicht einwandfrei. Naudin gibt an, das der Low-ESR Elko der Marke TEAPO diesen Punkt erfüllt.
Für einen anderen Output kann der Kondensator auch kaskadiert werden, indem mehrere in Reihe hintereinander geschaltet werden.
Im folgenden Bild ist der prinzipielle Aufbau zu sehen:
3. Youtube Videos
Nachfolgend sheen Sie zwei Videos zu dem CapTret-Aufbau von JLNaudin bei Youtube
4. JLNaudin-Forschungen
JLNaudin geht auf seiner Homepage sehr genau auf die Details ein. Sie finden diese unter folgenden Link: JLNaudin Labs
und hier eine Übersetzung von Google JLNaudin Labs in Deutsch
4.1 JLNaudin bisherige Ergebnisse
Stand 13.12.2012.
Er hat geschrieben, das sich mit diesem Aufbau keine Dauerlampe bauen lässt. Der Aufbau könnte eine Art Joule-Dieb sein.
Wichtig ist wie neu der Akkus oder die Batterie ist. Wenn diese zu alt oder sulfatisiert ist, wird auch der CapTret nicht mehr korrekt funktionieren.
Die Spannung fällt am Anfang leicht ab, um danach wieder anzusteigen.
5. Eigene Forschungen
Es wurden zur Prüfung des CapTret ein eigener Versuche gestartet. Dazu wurde eine normale LED (rot, 5mm, Standard 20mA) und ein TEPCO-Elko 470µF/35V verwendet.
Der Innenwiderstand zwischen Minuspol und Außenanschluß beträgt beim TEPCO-Elko ca. 27 MOhm.
Nach Aussage des Erbauers, sollte der CapTret-Aufbau die Spannung der 9V-Batterie halten.
Bei einem Aufbau ohne Kondensator, müsste die Spannung sichtbar fallen.
Eine neuer 9V-Block hat ca. 250mAh. Das heisst dass die LED, die direkt an der Batterie angeklemmt ist, knapp 25 – 32 Stunden leuchten müsste.
5.1 Elko bearbeiten
Vor dem Umbau des Elkos zum CapTret, muss die Kunststoffaussenhülle entfernt werden:
5.2 CapTret Aufbau
Der CapTret besteht aus dem Elko ohne Kunststoffhülle, um den ein Draht für einen dritten Anschluss gewickelt wird. Für den fertigen Aufbau wird noch eine LED am Minusanschluss des Elkos angelötet.
Die folgenden Bilder zeigen den fertigen Aufbau und die Anschlussbelegung:
5.3 Versuch Dez 2012
Im Dezember 2012 wurde der eigener CapTret-Versuch durchgeführt.
Mit einer komplett leeren 9V-Batterie (Restspannung ca 300mV!) war kein leuchten der LED zu erkennen, und ein laden der Batterie war ebenso nicht möglich.
Für den Versuch wurden folgende Materialien verwendet:
Versuchsmaterialien:
CapTret
9V -Blockbatterien (2 Stück)
LED mit Vorwiderstand (Trimmer 500 Ohm)
Messgeräte (Strom und Spannung)
Versuchsaufbauten:
- 1 x 9V-Block mit Cap-Tret
- 1 x 9V-Block mit LED + Vorwiderstand
(Ohne Vorwiderstand drohte die LED durchzubrennen!)
Die Versuchsdauer betrug genau einen Tag.
5.4 Elko Kapazitäten vor Versuchsstart
Vor dem Versuch wurden folgende Kapazitäten zwischen den Anschlüssen des Elkos ermittelt:
- Kapazität zwischen Anschluss 1 und 2 = 0,74 µF
- Kapazität zwischen Anschluss 1 und 3 = 0,8 µF
- Kapazität zwischen Anschluss 2 und 3 vermutlich 470µF
Das verwendete LCR-Messgerät zeigt leider nur Werte bis max. 200µF an, daher konnte der exakte Wert des Elko (470µF) nicht direkt nachgemessen werden. Es ist nur zu sehen das der Wert >200µF beträgt.
5.5 Versuchsgalerie Dez 2012
Auf den folgenden Bildern können sie die ermittelten Werte der Spannung, des Stromes und die Leuchtkraft der LED’s erkennen:
5.6 Elko Kapazität nach Versuchsende
Nach dem Versuch wurden noch einmal die 3 Kapazitäten zwischen den Anschlüssen des Elko ermittelt:
- Kapazität zwischen Anschluss 1 und 2 = 3 nF
- Kapazität zwischen Anschluss 1 und 3 = 4,8 nF
- Kapazität zwischen Anschluss 2 und 3 = 11,86 µF
5.7 Versuchsergebnis Dez 2012
Aufbau 9V-Block mit LED und Vorwiderstand:
- Die Batteriespannung ist von 9,5V auf 6,84V abgefallen
- Die LED hat über den ganzen Zeitraum kontinuierlich hell geleuchtet
Aufbau 9V-Block mit CapTret:
- Die Batteriespannung ist von 9,52 auf 9,42V abgefallen
- Die 9V-Batterie war am Versuchsende noch voll
- Der Strom ist von 22mA auf 0,2mA abgesunken
- Die Kapazität zwischen allen Anschlüssen ist stark gesunken
- Die LED hat auch bei 0,2mA noch minimal geleuchtet
5.8 Versuchsfazit
Durch die Umpolspannung, die über den 3. Anschluss am Elko angelegt wird, finden chemische Reaktionen statt welche die Oxidschicht im inneren des Elko zerstören. Dies erklärt auch die niedrige Kapazität, die der Elko später hatte.
Durch den CapTret fließen trotz hohen Innenwiderstandes beim Versuchsstart 20mA. Der Strom sinkt relativ schnell auf Werte unterhalb von 10mA ab, während die Spannung relativ konstant bleibt.
Ich hatte für den Versuch nur neue 9V-Batterien, bei denen die Spannung nicht eingebrochen ist. Wenn man sich vorstellt den Versuch mit einer halb vollen Batterie oder einem Akku durchzuführen, ist es zu verstehen das bei einem hohen Anfangsstrom von 20mA oder mehr, die Spannung an der Batterie am Anfang einbricht und sich dann später wieder stabilisiert oder etwas steigt, da der Strom schnell auf Werte unter ein paar Milliampere absackt.
Die LED leuchtete auch bei 0,2mA noch schwach. Ich vermute, dass sie noch viele Wochen weitergeleuchtet hätte da die 9V-Batterie bei 0,2mA Belastung nur wenig entladen wird.
Interessant ist, das sich die Kapazitäten des Elkos nach dem Versuch komplett verändert haben. Von ca. 470µF (Anschlüsse 2,3) ist der Wert auf knappe 11µF abgesunken. Daher gehe ich davon aus, das der Elko bei dieser Verschaltung zerstört wird. Die LED leuchtet trotzdem durch Leckströme und die nicht sachgemäße Nutzung.
Nach Rücksprache mit Jean-Louis Naudin, kam er zu dem gleichen Ergebnis.
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