Bedini Jugend forscht Motor

Eine amerikanische Schülerin gewinnt den ersten Preis

Bedini Schulmädchen Motor

Leicht nachzubauen – Der Jugend forscht Motor von John Bedini.

John Bedini

Vielleicht ist der Jugend forscht Motor, der auch gerne als Generator oder Batterieladegerät bezeichnet wird, eines der am häufigsten nachgebauten technischen Projekte. Buchstäblich tausende Hobbybastler und Profis haben sich aufgemacht und irgendein Rad gesucht, das als Rotor dienen könnte, Spulen, Permanentmagnete und ein paar elektronische Bauteile besorgt um einen Bedini Motor zu bauen. Die Schaltung ist recht einfach und es funktioniert garantiert. Immerhin wurde der Bedini Motor im Rahmen eines Schulprojektes in den USA von einer Schülerin nachgebaut und erhielt so große Aufmerksamkeit, dass er einen Preis gewann. Der inzwischen verstorbene Erfinder John Bedini erlangte nicht zuletzt wegen dieses Motors eine gewisse Bekanntheit und das war nicht sein einziges Projekt.

Mehr als ein Motor – Das Prinzip

Bedini Schaltung

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Wegen der verbauten Permanentmagnete könnte man denken das sei ein ganz gewöhnlicher Motor, der mit elektrischem Strom angetrieben wird. Doch in Wahrheit ist es ein Reluktanz Motor bei dem das Drehmoment im Rotor ausschließlich durch die Reluktanzkraft erzeugt wird und nicht wie beim magnetisch erregten Motor durch die Lorentzkraft. Auf dem Rotor werden die Permanentmagnete angebracht und im Statorbereich Spulen. Die Spulen sind Bifilar gewickelt, d. h. es sind zwei Wicklungen auf einem Körper. Sobald der Magnet vorbeikommt, induziert sein Magnetfeld einen elektrischen Impuls, der über die erste Wicklung der Spule einen Transistor ansteuert und ihn durchlässig macht. Dann fließt in umgekehrter Richtung Strom von einer Gleichspannungsquelle (Batterie 1, Blei) durch die zweite Spule und baut ein neues Magnetfeld auf, das dieselbe Polung hat wie der Permanentmagnet (N/N).

Back elektromotive force – Spannungsspitzen durch den Back EMF

Bedini Back EMF

Jetzt stoßen sich beide Gleichnamigen Pole gegenseitig ab und der Rotor dreht sich weiter. Doch gleichzeitig schaltet der Transistor ab, weil in Spule eins das ursprüngliche Magnetfeld neutralisiert bzw. umgepolt wird und so „schiebt“ die Spannungsquelle Batterie 1 keinen Strom mehr durch die Spule. Nun passiert das Wesentliche beim Bedini Motor. Das Magnetfeld der Spule kollabiert indem es sich rückwärts wieder in die Spule zurückzieht. Dabei entsteht eine Spannungsspitze, der so genannte Back-EMF. Diese Spannungsspitze kann über 100 Volt betragen obwohl die Batterie ja nur 12-13 Volt geliefert hat. Natürlich ist nach dem Ohm’schen Gesetz kaum Ampere dabei, aber man kann dennoch etwas damit anfangen. Diese Energie rauscht jetzt nämlich über eine Diode in die Batterie 2.

Batterien werden besser. Woher kommt die Zusatzenergie?

Bedini alle Komponenten mit Freilaufdiode

Wenn man möchte, kann man noch eine kleine Neonlampe in den Schaltkreis einbauen, die ähnlich wie eine Diode arbeitet, aber hohe Spannungsspitzen gut vertragen kann und sie in Wärme bzw. Licht umsetzt. Die Lampe dient zum Schutz der anderen Bauteile, damit sie nicht durchbrennen. Doch im Prinzip ist es damit schon getan. Einmal von Hand angeworfen produziert der Bedini Motor Hohe Spannungsspitzen als Back-EMF und speist sie in eine Batterie. Interessant waren dabei eigene Experimente, die verwunderten. Im Labortest wurde eine 12 Volt Batterie mit einer gemessenen Spannung von 13,3 Volt als Quelle und eine identische Batterie als Lade Batterie mit 8,5 Volt verwendet. Der Bedini wurde angeschlossen und drehte sich die ganze Nacht. Am nächsten Morgen hatte die Quelle 13,0 Volt und die Lade Batterie 12,9 Volt. Während am Vortag ein Unterschied von 4,8 Volt vorlag, hatten wir nach dem Laden. 0,1 Volt.

Die Wirkung von gepulster Ladespannung

Pulsladegerät für Bleiakkus

Dieses Ergebnis kann schon ziemlich verwundern, trotzdem kann man bei einem Bedini Motor nicht von einem Overunity-Gerät sprechen. Vielmehr wird dieser Effekt immer wieder beobachtet und reproduziert. Vermutlich liegt die Ursache dieses Zuwachses in der Bleibatterie selbst. Bekannt ist nämlich, dass durch die gepulste Ladespannung die Sulfatierung von Bleiakkus abgebaut wird und damit die chemische Reaktionsfähigkeit erhöht wird. Moderne Zusatzgeräte für netzgespeiste Ladegeräte verfolgen genau dieses Prinzip der gepulsten Ladezyklen. Der Unterschied ist jedoch, dass der Bedini Motor mit einer viel höheren Spannung daherkommt, nämlich 100 Volt und mehr. Es lohnt sich allemal für jeden Bastler sich einen Bedini Motor zu bauen.

Voller Erfolg, doch wo sind die Grenzen?

Bedini Motor mit 30 Spulen

Natürlich kann man den Bedini Motor beliebig skalieren. Man kann mehr Spulen und mehr Magnete einsetzen oder mehrere Rotoren auf eine Achse montieren. John Bedini selbst hatte natürlich die ganz große Vision bei seiner Erfindung und sogar Bausätze verkauft. Man kann aber auch das Bedini Prinzip ohne Rotor bauen. Ein Labor Experiment in den Videos unten zeigt den Aufbau von sechs Spulen, die sich im Kreis gegenüberstehen ohne Rotor. Einmal mit einer 12 Volt Batterie unter Spannung gesetzt, fangen sie aufgrund ihrer Magnetfelder an sich gegenseitig zu triggern und geben an einem Messpunkt weit über 200 Volt ab. Mit den auf der Platine installierten Potentiometern konnten Einstellungen so verändert werden, dass eine Resonanz entstand, die plötzlich eine der Sicherungslampen hell aufleuchten ließ und eine der Platinen zu schmoren anfing, bis die Leiterbahnen durchgeschmort waren.

Mehr erfahren im Video: Bedini Jugend forscht Motor

Reminiszenzen zum Ableben von John Bedini im NET-Journal.

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Buchempfehlungen:

Der John Bedini Jim Watson-Generator-2

Der John Bedini/Jim Watson-Generator

Anleitung zum Selbstbau. Die Gesamtanlage wurde auf eine Leistung von 12 kW ausgelegt. Die Konfiguration erinnert an diejenige von Don Martin und bestätigt deren Funktion.

 

1 Kommentar

  1. Großartige Idee, dass Ihr den Bedini “Energizer” hier der Jugend nahebringt. Bedini selbst sagte es immer wieder, dass es sich nicht um einen Motor handelt. Ich kenne alle Videos von ihm und habe in den letzten 12 Jahren das Prinzip gründlich studiert. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass es keinen Hochspannungsimpuls gibt, der angeblich in die Lade-Batterie mit ganz wenig Strom hineingeschickt wird. Wenn man sich einmal ein Oszilloskop mit einer Stromzange nimmt und den Strom, der in die Batterie fließt damit misst, stellt man fest, dass es einen Dreiecksimpuls zeigt, der in etwa der Strommenge entspricht, die der Spule zugeführt wird.
    Ich denke dass John Bedini das wohl gewusst hat, aber wenn er das publiziert hätte, dann hätte er den selbst erschaffenen Mythos um seine Wundermaschine zunichte gemacht.
    Wer den Sachverhalt genau wissen möchte, dem empfehle ich einen Blick in die Fachliteratur über DC/DC Boost Converter bzw. Aufwärtswandler.

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